Pädagogisches Förderinstitut Sindelfingen :: Legasthenie-ABC

Die Lateinische Schrift und deutsche Sprache


Vor ungefähr 2.000 Jahren fing alles an: Die römischen Soldaten von Kaiser Augustus überschritten die Alpen und eroberten große Gebiete bis zur Donau. Es folgten noch viele Kaiser und viele Eroberungen und damit der Einzug der lateinischen Sprache und
Schrift in die mitteleuropäische Kultur: Latein wurde für mehr als 1000 Jahre Wissenschafts-, Kirchen- und Amtssprache.

Auch Deutsch wurde in der Folge mit lateinischen Buchstaben geschrieben, obwohl diese nicht so richtig zur deutschen Sprache passten. Es ist auch nicht überraschend! Denn es wird versucht, 41 Phoneme (Standardlaute) der deutschen Sprache mit nur 26 Buchstaben (30, wenn "ä, ö, ü, ß" dazu gezählt werden) des lateinischen Alphabets zu schreiben. Des Weiteren sind die häufigen Schrifteinheiten "ch", "ei", "au", "sch" etc. im lateinischen Alphabet gar nicht enthalten, andererseits werden etliche lateinische Buchstaben ("v", "q", "c") gar nicht für das Schreiben von deutschen Wörtern benötigt, da es keine entsprechenden Laute im Deutschen existieren.

Da braucht man sich nicht zu wundern, dass unsere Kinder, aber auch manche Erwachsenen, Schwierigkeiten beim Schreiben und Lesen haben!


Denn wie man das auch dreht: Das Schreiben und Lesen ist ein komplexes Dechiffrieren! Bedeutet - wir hören Laute (Phoneme) und ordnen diesen Bildern (Buchstaben) zu beim Schreiben, und sehen Bilder und erzeugen dafür Laute, zunächst in unserem Gehirn und dann tatsächlich mit unseren Stimmbändern. Das erfordert enorme Anstrengungen und Energieaufwand, woran die meisten Erwachsenen sich nicht mehr erinnern können und Konder mehr Unterstützung benötigen. Außerdem, haben wir auch falsche beziehungsweise nicht genügend Bilder (Buchstaben).