Pädagogisches Förderinstitut Sindelfingen :: Dyskalkulie

Dyskalkulie in der weiterführenden Schule erkennen


Dyskalkulie ist eine Störung bei der Bildung von Hirnnetzwerken, die den Zugang zu mathematischen Zusammenhängen und kognitive Verarbeitung numerischer Informationen erschwert sind bzw. unmöglich macht. Damit wird das Aneignen von mathematischen und arithmetischen Konzepten erschwert bis stark beeinträchtigt. Auch als Rechenschwäche bekannt, definiert sich Dyskalkulie als eine spezifische Entwicklungsstörung, die einen biologischen Ursprung hat. Eine Fehlfunktion neuronaler Verbindungen, die für die Verarbeitung numerischer Sprache zuständig sind, ist die biologische Erklärung für diese Entwicklungsstörung.


Die konkrete Manifestation (Äußerung der Symptome) der Rechenschwäche hängen vom Alter jedes Kindes ab und zeigen sich für gewöhnlich schon im Vorschulalter.  Die Probleme mit kognitiver Verarbeitung numerischer Informationen bleiben während der Kindheit, Jugend und oft auch im Erwachsenenalter bestehen, äußern sich aber bei jedem Kind bzw. Erwachsenen unterschiedlich. Sich kostenlos zu testen und entsprechend zu handeln lohnt sich in jedem Alter!

Die Problematik ist aber auch nicht statisch! So werden die Schwierigkeiten mit zunehmendem Alter des Kindes immer größer. Daher ist unsere Aufgabe schnell zu handeln, um zu verhindern, dass das zum Schulversagen führt. Damit mögliche Schwierigkeiten und Symptome so früh wie möglich erkannt werden, ist der aufmerksamer Umgang mit Kindern bzw. Jugendlichen und Zusammenarbeit von Eltern mit Lehrkräften notwendig.

Symptome in der weiterführenden Schule:


  • ​Da die Geschwindigkeit und der Abstand nicht richtig eingeschätzt werden können, sind betroffene Jugendliche für gewöhnlich keine guten Fahrer
  • Probleme beim rechnerischen und praktischen Umgang mit Größenangaben für Geld, Längen, Zeiten, und Massen. Die Anwendung von mathematischen Ideen und Konzepten im Alltag klappt oft nicht. Beispielsweise haben Betroffene Schwierigkeiten ein Budget zu errechnen oder zu schätzen, wie viel sie insgesamt in einer bestimmten Situation ausgeben werden
  • Unter großer Anstrengung Eingeübtes ist nach kurzer Zeit wieder verlernt
  • Dekadische Übertragungen (Wissenstransfers) werden von den Schülern oft nicht erbracht So wird nach der Berechnung 6+3=9 wird 16+3 erneut (mit Fingern) abgezählt
  • Schwierigkeiten beim Erfassen und Verstehen eines Schaubildes mit numerischen Repräsentationen
  • Schwach ausgeprägter Orientierungssinn
  • Schüler verstehen die unterschiedlichen Möglichkeiten oder Formeln für die Lösung von demselben Problem nicht. So zeigen rechenschwache Jugendliche bei Zahlen wenig Kreativität und verstehen nur mühsam, wie grundlegende mathematische Gleichungen gelöst werden können

Natürlich sprechen die Unfähigkeit mathematische Gleichungen zu lösen oder schlechter Orientierungssinn alleine noch lange nicht dafür, das man Dyskalkulie hat. Die Anzeichen sollen gehäuft auftreten und zeitlich mehr oder weniger konstant bleiben. Jedenfalls erscheint hier eine kostenlose Testung aber sinnvoll und angebracht.