Pädagogisches Förderinstitut Sindelfingen :: Dyskalkulie

Dyskalkulie im Grundschulalter gut bemerkbar

Dyskalkulie ist eine Störung bei der Bildung von Hirnnetzwerken, die das Aneignen von mathematischen und arithmetischen Konzepten erschwert bis stark beeinträchtigt. Auch als Rechenschwäche bekannt, definiert sich Dyskalkulie als eine spezifische Entwicklungsstörung, die einen biologischen Ursprung hat. Dies hat zur Folge, dass der Zugang zu mathematischen Zusammenhängen und kognitive Verarbeitung numerischer Informationen erschwert sind bzw. gar nicht funktionieren. Eine Fehlfunktion neuronaler Verbindungen, die für die Verarbeitung numerischer Sprache zuständig sind, ist die biologische Erklärung für Dyskalkulie.

Für gewöhnlich zeigen sich die Schwierigkeiten schon im Vorschulalter, wenn das Kind anfängt, mathematische Zusammenhänge zu erlernen. Die Problematik ist aber auch nicht statisch! So werden die Schwierigkeiten mit zunehmendem Alter des Kindes immer größer. Daher muss schnell aber mit bedacht gehandelt werden (hier zur kostenlosen Testung und Beratung), um zu verhindern, dass das zum Schulversagen führt.
Die Verbreitung von Dyskalkulie bei Schülern beträgt ungefähr und je nach Studie, die man heranzieht, zwischen 3 - 6 % und ist bei Mädchen und Jungen ähnlich ausgeprägt.

Symptome in der Grundschule:


  • Kinder benutzen häufig ihre Finger, um arithmetische Aufgaben zu lösen (und verbergen es meisterhaft)
  • Schwierigkeiten beim Erkennen mathematischer Symbole: Die Plus- und Minuszeichen werden verwechselt und nicht richtig verwendet
  • Unfähigkeit Platzhalteraufgaben (wie x – 4 = 9) zu lösen
  • Auch das Zusammenzählen oder Abziehen mit Zehnerüberschreitung fällt sehr schwer, was daran liegt, dass Kinder mit Rechenschwäche numerische Serien und Dezimalzahlen nicht richtig verstehen
  • Schüler haben gravierende Probleme, grundlegende mathematische Strukturen zu lernen oder sich an diese zu erinnern (beispielsweise 4+1=5 und 1+4=5)
  • Oft sind die Betroffenen nicht fähig den mathematischen Sinn der Wörter wie „weniger als” oder „mehr als” zu erkennen bzw. zu verstehen
  • Rechenschwache Kinder haben Schwierigkeiten beim Erlernen und Erinnern von mathematischen Algorithmen: Schrittabfolge beim Lösen (auch einfachen) mathematischen Problemen. Die äußert sich darin, dass sie notwendige Schritte auslassen oder die Aufgabe nicht korrekt verstehen. So beginnen die Betroffenen auch einfache mathematischen Probleme in der falschen Reihenfolge zu lösen
  • Damit verbunden gibt es auch Schwierigkeiten bei grundlegenden Kopfrechnungen
  • Betroffene Schüler sind oft unfähig gesprochene Aufgaben bzw. mathematische Problemstellungen zu verstehen.  Sie sind nicht fähig, die Information vor dem „inneren“ Auge zu „visualisieren“ bzw. für sich greifbar zu machen, was das Lösen der Aufgabe unmöglich macht
  • Bei Dyskalkulie haben Kinder auch allgemeinere Schwierigkeiten: So fällt beispielsweise das Erlernen von Uhrzeiten ungewöhnlich schwer und wird schnell wieder vergessen. Außerdem verlieren sie sich oft, da sie kein gutes Orientierungssinn haben
  • Nicht selten wird die Beeinträchtigung des logischen Denkens bei Subtraktionen sichtbar: Schüler erkennen es nicht als falsch, dass das Resultat beim Abziehen größer ist als der Minuend (die Zahl von der abgezogen wird). Damit verbunden sind auch erhebliche Schwierigkeiten bei den Aufgaben, die mehr als einen Schritt zur Lösung erfordern

Natürlich sprechen die Unfähigkeit Platzhalteraufgaben zu lösen oder Schwierigkeiten bei grundlegenden Kopfrechnungen alleine noch lange nicht dafür, das ein Kind Dyskalkulie hat. Die Anzeichen sollten eher gehäuft auftreten und zeitlich mehr oder weniger konstant bleiben. Eine kostenlose Testung hier erscheint aber in jedem Fall sinnvoll und angebracht.